Stimmungsschwankungen

“Well, what if there is no tomorrow? There wasn’t one today.”

Traumberuf

leave a comment

Highballs

Gerade gefunden in meinen Mails – selten lagen Freude und Frustration bei meiner Jobsuche so eng beeinander:

An dieser Stelle absolute, ungetrübte Freude. Noch:

+++ Aktuelles Jobangebot für Journalisten und Medienmacher +++

PLAYBOY

Es ist der absolute Traumjob….

…für den Playboy auf Weltreise gehen… um schöne Frauen kennen zu
lernen.

… wollte ich schon immer – schöne Frauen zu kennen, kann nie schaden und dass Reisen bildet, bilde ich mir auch nicht nur ein. Ist wirklich so. Wüsste ich sonst so viele Dinge, die andere nicht wissen? Eben.

Wir suchen einen

*** freien Journalisten ***

… der erste Schritt ins Jammertal auf dem langen Weg durchs Gebirge der Frustrationen …

der für eine große Playboy-Serie
weltweit über das Flirt- und Erotikverhalten berichtet…

* Sie sind ein erfahrener Reporter.
* Sie verfügen über eine ausgezeichnete Magazinschreibe und haben
bereits für große Publikumszeitschriften geschrieben.
* Sie flirten gern.
* Sie reisen gern.
* Sie sprechen mehrere Sprachen.
* Sie können auch im Ausland kompetent recherchieren.
* Sie sind ungebunden.

… kann ich alles, bin ich alles. Gebundenheit ist doch eher auch so eine Kopfsache. Ansichtssache im wörtlichsten Sinne: Sehe ich ihn, bin ich gebunden, kann ich ihn nicht sehen – ungebunden. Sehr praktisch.
Hätte ich den Leuten vom Playboy auch so gesagt. Ich hätte gern für den Playboy, meine feministischen Anlagen negiert, meine Meinung über das gleichberechtigte Rumwurschteln von Mann und Frau auf diesem Erdenrund einfach vergessen und wäre, ein Martiniglas schwenkend, an einer Olive nuckelnd ab ins Nachtleben von San Tropez gestolpert, hätte hochgewachsene Schönheiten angesprochen und angeflirtet dass ihnen die langen Beine nur so einknicken vor Entzückung. Natürlich auch hochgewachsene, ganzellenartige Männer. Ich bin da nicht. so. Dann hätte ich in teilnehmener Beobachtung qualitative und quantitative Studien betrieben, betrieben, betrieben, bis ich vor Erschöpfung schon ganz blümerant in meinen barocken Designerarbeitssessel gesunken wäre, um ein paar Zeilen über das aufregend-aufreibende Leben in San Tropez zu Papier zu bringen, ein Leben, das sich natürlich zu größten Teilen nachts abspult, beflügelt von Drogen, Alkohol und natürlich dem eigenen Duft segelt man in inniger Umarmung und atemberaubendem Tempo der Morgenröte entgegen, was aber eine alte Häsin wie mich – nein ein Bunny war ich nie und werde ich wohl auch nicht mehr werden – kaum noch beeindrucken kann, weswegen sie, also ich, auf dem Weg in unentdeckte Gefilde im feuchtwarmen Dunkel der Nacht, ihren Lederkoffer in die eine und ihre Cohiba in die andere Hand nimmt, den Koffer nochmal kurz absetzt, sich das würzige Ding in ihrem Mund anzustecken, das Streichholz nonchalant nach hinten zu schnippen, zu gehen. Hinter ihr das flammende Inferno, vor ihr eine leuchtende Zukunft.

Bitte senden Sie eine Bewerbung unter dem Stichwort
„Playboy-Weltreporter“ an mailto:job@playboy.de

Ich wünschte, ich hätte nur ein Paar Eier.

Written by Christina

Oktober 25th, 2008 at 11:05 am

Leave a Reply