Dresden
Mal eine Geschichte aus der Heimat. Kurze Zusammenfassung: Rita macht Micha das Leben schwer. Micha leidet. Micha geht nicht mehr in den Obstgarten und vom Italo-Fox wagt er höchstens noch zu träumen. Der Micha.
Trauriger Blick durch die getönte Brille. Ein begossener Pudel im Anzug mit Krawatte hinter dem Steuer eines gelben Autos. „Was soll ich denn machen“, fragt der Micha. „Soll ich nun zum Obstgarten fahren?“ Dort feiert die Rita nämlich Geburtstag. Zwei Kinder hat sie. Die sind schon erwachsen. Er hat ja seine erste Frau wegen der Arbeit verloren. Weil er mit dem Schwertransporter lieber durch Perm gefahren ist. An der Ölpipeline entlang anstatt zu Hause zu sein. Und dann, nach der Wende eben das Taxi. Und dann die Rita. Schon fast ein halbes Jahr sind sie irgendwie zusammen.
Na ja und die Rita, die fand das ja immer ganz toll mit dem Taxi. Ist ja auch praktisch. Sind nur so blöde Arbeitszeiten. Aber soll er vielleicht nicht doch einfach so vorbeifahren und sie fragen, was nun ist. „Angerufen habe ich sie seit zwei Tagen nicht mehr“, sagt der Micha. Italo-Fox tanzen sie doch aber zusammen. Als Paar. Soll er bis zur nächsten Tanzstunde warten? Bis er sie dann sieht? „Was sagen Sie denn dazu?“, fragt er mich.
Und ich sage:
„Lieber Micha,
sehr erfreut bin ich, dass Sie mich um einen kompetenten Rat gebeten haben.
Ich kann Ihnen nur sagen: Tanzen Sie Italo-Fox im Obstgarten. Aber meiden Sie die Körbe. Rufen Sie nicht an. Lassen Sie anrufen. Am besten einen Freund. Und tragen Sie nachts bitte keine Sonnenbrillen mehr.“
Hahahhaha, schöne Bilder! Ich habe vergangene Nacht von Sibirien geträumt. Wirklich. Es hat getaut. Viele Grüße
Joachim aus Halle
16 Jan 08 at 11:37
Schön wärs. Aber hier arbeitet sich der Frost kontinuierlich auf die Minus 30 zu. Ich sehe aus wie die Frau vom Michelinmännchen, wenn ich auf die Straße gehe.
Christina
16 Jan 08 at 12:48